< Psalm 119 >
1 Wohl denen, deren Wandel unsträflich ist, die einhergehn im Gesetz des HERRN!
2 Wohl denen, die seine Zeugnisse beobachten, die mit ganzem Herzen ihn suchen,
3 die auch kein Unrecht verüben, sondern auf seinen Wegen gehen!
4 Du selbst hast deine Befehle erlassen, daß man sie sorglich befolge.
5 Ach möchte doch mein Wandel fest sein in der Befolgung deiner Satzungen!
6 Dann werde ich nicht beschämt sein, wenn ich alle deine Gebote vor Augen habe.
7 Ich will dir aufrichtigen Herzens danken, indem ich die Rechte deiner Gerechtigkeit lerne.
8 Deine Satzungen will ich halten: verlaß mich nicht ganz und gar!
9 Wie wird ein Jüngling seinen Wandel rein gestalten? Wenn er ihn führt nach deinem Wort.
10 Mit ganzem Herzen suche ich dich: laß mich von deinen Geboten nicht abirren!
11 In meinem Herzen wahre ich dein Wort, um mich nicht gegen dich zu verfehlen.
12 Gepriesen seist du, o HERR: lehre mich deine Satzungen!
13 Mit meinen Lippen zähle ich her alle Rechte deines Mundes.
14 An dem Wege deiner Zeugnisse habe ich Freude wie über irgendwelchen Reichtum.
15 Über deine Befehle will ich sinnen und achten auf deine Pfade.
16 An deinen Satzungen habe ich meine Lust, will deine Worte nicht vergessen.
17 Tu Gutes an deinem Knecht, auf daß ich leben bleibe, so will ich deine Worte befolgen.
18 Öffne mir die Augen, daß ich klar erkenne die Wunder in deinem Gesetz.
19 Ich bin nur ein Gast auf Erden: verbirg deine Gebote nicht vor mir.
20 Meine Seele verzehrt sich vor Sehnsucht nach deinen Rechten allezeit.
21 Gedroht hast du den Stolzen; verflucht sind, die von deinen Geboten abweichen.
22 Wälze Schmach und Verachtung von mir ab, denn ich beobachte deine Zeugnisse.
23 Mögen auch Fürsten sitzen und wider mich beraten: dein Knecht sinnt doch über deine Satzungen nach.
24 Ja, deine Zeugnisse sind meine Freude, meine Ratgeber sind sie.
25 Mein Mut ist in den Staub gesunken: belebe mich wieder nach deinem Wort.
26 Ich habe dir meine Lage geschildert, da hast du mich erhört: lehre mich deine Satzungen.
27 Laß mich den Weg verstehn, den deine Befehle gebieten, so will ich sinnen über deine Wunder.
28 Mein Herz zerfließt vor Kummer in Tränen; richte mich auf nach deinen Worten.
29 Den Weg der Lüge halte fern von mir, doch begnade mich mit deinem Gesetz!
30 Den Weg der Treue habe ich erwählt, deine Rechte unanstößig befunden.
31 Ich halte fest an deinen Zeugnissen: HERR, laß mich nicht zuschanden werden!
32 Den Weg deiner Gebote will ich laufen, denn du machst mir weit das Herz.
33 Lehre mich, HERR, den Weg deiner Satzungen, so will ich ihn innehalten bis ans Ende.
34 Verleihe mir Einsicht, damit ich deine Weisung beachte und sie mit ganzem Herzen befolge.
35 Laß mich wandeln auf dem Pfade deiner Gebote, denn an diesem habe ich meine Freude.
36 Neige mein Herz deinen Zeugnissen zu und nicht zur Gewinnsucht.
37 Wende meine Augen ab, daß sie nicht nach Eitlem schauen; belebe mich auf deinen Wegen.
38 Erfülle an deinem Knechte deine Verheißung, die darauf abzielt, daß man dich fürchte.
39 Wende ab meine Schmach, vor der mir graut; denn deine Rechte sind heilsam.
40 Fürwahr, ich sehne mich nach deinen Befehlen: belebe mich durch deine Gerechtigkeit!
41 Laß deine Gnadenerweise mir widerfahren, o HERR, deine Hilfe nach deinem Wort,
42 daß ich dem, der mich schmäht, zu antworten weiß; denn ich verlasse mich auf dein Wort.
43 Und entzieh meinem Munde nicht ganz das Wort der Wahrheit; denn ich harre auf deine Rechte.
44 Und befolgen will ich dein Gesetz beständig, immer und ewiglich;
45 so werde ich wandeln auf freier Bahn; denn ich habe mich stets um deine Befehle gekümmert;
46 und ich will von deinen Zeugnissen reden vor Königen, ohne mich zu scheuen;
47 denn ich habe meine Freude an deinen Geboten, die mir lieb sind,
48 und hebe meine Hände auf zu deinen Geboten, [die mir lieb sind, ] will über deine Satzungen sinnen.
49 Halte deinem Knecht getreulich dein Wort, auf das du mich hast hoffen lassen!
50 Das ist mein Trost in meinem Elend, daß dein Wort mich neu belebt hat.
51 Die Übermüt’gen verspotten mich maßlos, doch ich bin von deinem Gesetz nicht abgewichen.
52 Gedenke ich deiner Rechte aus der Vorzeit, so fühle ich mich, o HERR, getröstet.
53 Heißer Zorn erfaßt mich wegen der Gottlosen, die dein Gesetz verlassen haben.
54 Deine Satzungen sind mir zu Lobgesängen geworden im Hause meiner Pilgerschaft.
55 In der Nacht sogar gedenke ich deines Namens, o HERR, und befolge dein Gesetz.
56 Das ist mir zuteil geworden, daß ich deine Befehle befolgt habe.
57 Meine Aufgabe ist, o HERR, ich bekenne es, deine Worte zu befolgen.
58 Von ganzem Herzen fleh’ ich dich an: »Sei mir gnädig nach deiner Verheißung!«
59 Ich habe über meine Wege nachgedacht und lenke (daher) meine Schritte zu deinen Zeugnissen zurück.
60 Ich eile und säume nicht, deine Gebote zu befolgen.
61 Die Fallstricke der Gottlosen umringen mich; dennoch vergesse ich dein Gesetz nicht.
62 In der Mitte der Nacht stehe ich auf, um dir zu danken für die Verordnungen deiner Gerechtigkeit.
63 Befreundet bin ich mit allen, die dich fürchten, und mit denen, die deine Befehle befolgen.
64 Deiner Gnade, o HERR, ist die Erde voll: lehre mich deine Satzungen!
65 Gutes hast du an deinem Knechte getan, o HERR, nach deiner Verheißung.
66 Rechte Einsicht und Erkenntnis lehre mich, denn ich vertraue auf deine Gebote.
67 Bevor ich gedemütigt wurde, ging ich irre; jetzt aber beobachte ich dein Wort.
68 Du bist gütig und erweisest Gutes: lehre mich deine Satzungen!
69 Lügen haben die Stolzen gegen mich erdichtet, ich aber befolge deine Befehle mit ganzem Herzen.
70 Unempfindlich wie von Fett ist ihr Herz, ich aber habe Freude an deinem Gesetz.
71 Gut war’s für mich, daß ich gedemütigt wurde, damit ich deine Satzungen lernte.
72 Die Weisung deines Mundes ist mir lieber als Tausende von Gold- und Silberstücken.
73 Deine Hände haben mich geschaffen und gebildet: verleihe mir nun auch Einsicht, daß ich deine Gebote lerne!
74 Die dich fürchten, werden mich sehen und sich freun; denn ich habe auf dein Wort geharrt.
75 Ich weiß, o HERR, daß deine Gerichte gerecht sind und du mich in Treue gedemütigt hast.
76 Laß doch deine Gnade mir Trost gewähren, wie du deinem Knechte verheißen hast!
77 Laß mir dein Erbarmen widerfahren, daß ich auflebe, denn dein Gesetz ist meine Lust.
78 Laß die Stolzen zuschanden werden, weil sie ohne Grund mich niederdrücken; ich aber sinne über deine Befehle.
79 Laß mir sich zuwenden, die dich fürchten und die deine Zeugnisse anerkennen!
80 Mein Herz halte treu an deinen Satzungen fest, auf daß ich nicht zuschanden werde.
81 Meine Seele schmachtet nach deiner Hilfe: ich harre auf dein Wort.
82 Meine Augen schmachten nach deiner Verheißung, indem ich frage: »Wann wirst du mich trösten?«
83 Bin ich auch wie ein Schlauch im Rauch geworden, hab’ ich doch deine Satzungen nicht vergessen.
84 Wie viele sind noch der Lebenstage deines Knechts? Wann hältst du Gericht über meine Verfolger?
85 Übermütige haben mir Gruben gegraben, sie, die sich nicht nach deinem Gesetz verhalten.
86 Alle deine Gebote sind Wahrheit; mit Lüge verfolgt man mich: so hilf mir!
87 Fast hätten sie mich im Lande umgebracht; doch ich verlasse deine Befehle nicht.
88 Nach deiner Gnade erhalte mich am Leben, so will ich das Zeugnis deines Mundes befolgen.
89 Auf ewige Zeit, o HERR, steht fest dein Wort im Himmel.
90 Von Geschlecht zu Geschlecht währt deine Treue; du hast die Erde festgestellt, und sie steht;
91 nach deinen Verordnungen stehn sie noch heute, denn alle Dinge sind dir dienstbar.
92 Wäre dein Gesetz nicht meine Freude gewesen, so wär’ ich in meinem Elend vergangen.
93 Niemals will ich deine Befehle vergessen, denn durch sie hast du mich neu belebt.
94 Dein bin ich: hilf mir! Denn ich beachte deine Verordnungen.
95 Gottlose lauern mir auf, um mich umzubringen, ich aber achte auf deine Zeugnisse.
96 Von allem Vollkomm’nen habe ich eine Grenze gesehn; doch dein Gebot ist völlig unbeschränkt.
97 Wie habe ich dein Gesetz so lieb! Den ganzen Tag ist es mein Sinnen.
98 Weiser, als meine Feinde sind, machen mich deine Gebote, denn mein sind sie für immer.
99 Verständiger bin ich als alle meine Lehrer, denn deine Zeugnisse sind mein Sinnen.
100 Mehr Einsicht besitz’ ich als die Greise; denn ich beobachte deine Befehle.
101 Von jedem bösen Pfade halte ich meinen Fuß fern, um dein Wort zu befolgen.
102 Von deinen Rechten weiche ich nicht ab, denn du hast mich belehrt.
103 Wie süß sind deine Worte meinem Gaumen, süßer als Honig meinem Munde!
104 Aus deinen Befehlen gewinne ich Einsicht; darum hasse ich jeglichen Lügenpfad.
105 Dein Wort ist meines Fußes Leuchte und ein Licht auf meinem Wege.
106 Ich habe geschworen und den Vorsatz gefaßt, den Verordnungen deiner Gerechtigkeit treu zu bleiben.
107 Ich bin gar tief gebeugt: o HERR, belebe mich wieder nach deiner Verheißung!
108 Laß, HERR, dir gefallen die willigen Opfer meines Mundes und lehre mich deine Rechte!
109 Ich schwebe beständig in Todesgefahr, doch dein Gesetz vergesse ich nicht.
110 Die Gottlosen haben mir Schlingen gelegt, aber von deinen Befehlen irre ich nicht ab.
111 Deine Zeugnisse sind mein ewiger Erbbesitz, denn sie sind die Wonne meines Herzens.
112 Ich neige mein Herz dazu, deine Satzungen zu erfüllen immerdar bis ans Ende.
113 Die Doppelherzigen hasse ich, aber dein Gesetz ist mir lieb.
114 Mein Schirm und Schild bist du; auf dein Wort harre ich.
115 Weicht von mir, ihr Übeltäter! Ich will die Gebote meines Gottes halten.
116 Stütze mich nach deiner Verheißung, daß ich lebe, und laß mich nicht in meiner Hoffnung getäuscht werden!
117 Stärke mich, auf daß ich Heil erlange, und laß mich stets auf deine Satzungen achten!
118 Du verwirfst alle, die von deinen Satzungen abirren; denn erfolglos ist ihre Täuschung.
119 Wie Schlacken räumst du alle Gottlosen des Landes hinweg; darum liebe ich deine Zeugnisse.
120 Aus Furcht vor dir schaudert mein Leib, und mir ist bange vor deinen Gerichten.
121 Ich habe Recht und Gerechtigkeit geübt: gib mich nicht meinen Bedrückern preis!
122 Tritt für deinen Knecht zu seinem Heile ein, laß die Stolzen mir nicht Gewalt antun!
123 Meine Augen schmachten nach deiner Rettung und nach der Bestätigung deiner Gerechtigkeit.
124 Verfahre mit deinem Knecht nach deiner Gnade und lehre mich deine Satzungen!
125 Dein Knecht bin ich, verleihe mir Einsicht, damit ich deine Zeugnisse verstehen lerne.
126 Zeit ist’s für den HERRN, zu handeln: sie haben ja dein Gesetz gebrochen.
127 Darum liebe ich deine Gebote mehr als Gold und als Feingold.
128 Darum schätze ich alle deine Befehle als richtig; jeder Lügenpfad ist mir verhaßt.
129 Wunderwerke sind deine Zeugnisse; darum hält mein Herz an ihnen fest.
130 Die Erschließung deiner Worte erleuchtet, verleiht den Einfältigen Einsicht.
131 Ich tue meinen Mund weit auf und lechze, denn mich verlangt nach deinen Geboten.
132 Wende dich zu mir und sei mir gnädig, wie es recht ist bei denen, die deinen Namen lieben!
133 Laß meine Schritte fest sein durch dein Wort und laß nichts Trügerisches über mich herrschen.
134 Erlöse mich von der Bedrückung der Menschen, so will ich deine Befehle befolgen.
135 Laß dein Angesicht leuchten gegen deinen Knecht und lehre mich deine Satzungen.
136 Tränenströme rinnen aus meinen Augen, weil viele dein Gesetz nicht befolgen.
137 Gerecht bist du, o HERR, und richtig sind deine Rechte.
138 In Gerechtigkeit hast du deine Zeugnisse verordnet und in unerschütterlicher Treue.
139 Mich verzehrt mein Eifer, weil meine Gegner deine Worte vergessen.
140 Dein Wort ist wohlgeläutert, und dein Knecht hat es lieb.
141 Gering bin ich und verachtet, doch deine Befehle vergesse ich nicht.
142 Deine Gerechtigkeit ist ewige Gerechtigkeit, und dein Gesetz ist Wahrheit.
143 Wenn Leiden und Not mich getroffen haben, sind deine Gebote dennoch meine Freude.
144 Deine Zeugnisse bleiben immerdar gerecht: verleihe mir Verständnis, so werde ich leben.
145 Ich rufe von ganzem Herzen: »Erhöre mich, HERR!« Deine Satzungen will ich beobachten.
146 Ich rufe zu dir: »Hilf mir! So will ich deine Zeugnisse beobachten.«
147 Früh bin ich auf vor Tagesanbruch und flehe laut; auf dein Wort harre ich.
148 Meine Augen wachen die ganze Nacht hindurch, um über dein Wort nachzusinnen.
149 Höre meine Stimme nach deiner Gnade! O HERR, nach deinen Rechten laß mich aufleben!
150 Mir haben sich Leute genaht, die der Arglist frönen: von deinem Gesetz sind sie fern;
151 doch du bist mir nahe, o HERR, und alle deine Gebote sind Wahrheit.
152 Längst weiß ich aus deinen Zeugnissen, daß du sie für ewig festgestellt hast.
153 Sieh mein Elend an und errette mich! Denn dein Gesetz vergesse ich nicht.
154 Führe meine Sache und erlöse mich, schenke mir neues Leben nach deiner Verheißung!
155 Den Gottlosen bleibt die Hilfe fern, denn sie kümmern sich nicht um deine Satzungen.
156 Deine Barmherzigkeit ist groß, o HERR: nach deinen Rechten belebe mich wieder!
157 Groß ist meiner Verfolger und Gegner Zahl, doch von deinen Zeugnissen geh’ ich nicht ab.
158 Wenn ich Treulose sehe, so fühle ich Abscheu, weil sie dein Wort nicht befolgen.
159 Sieh her, ich liebe deine Befehle: HERR, schenke mir neues Leben nach deiner Gnade!
160 Der ganze Inhalt deines Wortes ist Wahrheit, und ewig gilt jede Verordnung deiner Gerechtigkeit.
161 Fürsten haben mich ohne Ursach’ verfolgt; doch nur vor deinen Worten erbebt mein Herz.
162 Ich freue mich über dein Wort wie einer, der große Beute gewinnt.
163 Lügen hasse und verabscheue ich, aber dein Gesetz ist mir lieb.
164 Siebenmal täglich preise ich dich um der Verordnungen deiner Gerechtigkeit willen.
165 Frieden in Fülle erlangen die Freunde deines Gesetzes, denn es gibt für sie kein Straucheln.
166 Ich hoffe auf deine Rettung, o HERR, denn ich habe deine Gebote gehalten.
167 Mein Herz befolgt deine Zeugnisse, und ich habe sie aufrichtig lieb.
168 Ich befolge deine Befehle und Zeugnisse; denn alle meine Wege sind dir bekannt.
169 Laß mein lautes Flehen zu dir dringen, o HERR; verleih mir Verständnis für dein Wort!
170 Laß mein Beten vor dich kommen: errette mich nach deiner Verheißung!
171 Meine Lippen sollen Lobpreis sprudeln lassen, weil du mich deine Satzungen lehrst.
172 Meine Zunge soll von deinem Worte singen; denn alle deine Gebote sind gerecht.
173 Laß deine Hand bereit sein, mir zu helfen, denn deine Befehle hab’ ich (zu Führern) erwählt.
174 Ich sehne mich nach deiner Hilfe, o HERR, und dein Gesetz ist meine Freude.
175 Laß meine Seele leben, daß sie dich preise, und deine Rechte mögen mir helfen!
176 Geh ich irre wie ein verlorenes Schaf, so suche deinen Knecht! Denn deine Gebote habe ich nicht vergessen.