< Psalm 119 >
1 Glückselig, die unsträflich leben und in des Herrn Gesetzen wandeln!
[Die Anfangsbuchstaben der Abteilungen dieses Psalmes folgen im Hebr. der alphabetischen Ordnung, und zwar beginnen alle 8 Verse jeder Abteilung mit demselben Buchstaben] N Glückselig, die im Wege untadelig sind, die da wandeln im Gesetze Jehovas!
2 Glückselig sind, die seine Bräuche achten und ihn von ganzem Herzen suchen,
Glückselig, die seine Zeugnisse bewahren, die von ganzem Herzen ihn suchen,
3 die nie ein Unrecht tun und die auf seinen Wegen wandeln!
Die auch kein Unrecht tun, in seinen Wegen wandeln!
4 Du selbst gibst Deine Vorschriften, daß man genau sie halte.
Du hast deine Vorschriften geboten, um sie fleißig zu beobachten.
5 Ach, wäre fest mein Wandel in der Befolgung Deiner Ordnungen!
O daß meine Wege gerichtet wären, [d. h. daß ihnen die rechte Richtung gegeben wäre; vergl. Hiob 11,13] um deine Satzungen zu beobachten!
6 Dann werde ich niemals zuschanden, beacht ich alle Deine Satzungen.
Dann werde ich nicht beschämt werden, wenn ich achthabe auf alle deine Gebote.
7 Ich danke Dir von Herzensgrunde, wenn ich erlerne Deine so gerechten Weisungen.
Preisen werde ich dich in Aufrichtigkeit [O. Geradheit] des Herzens, wenn ich gelernt habe die Rechte [d. h. die Urteile, Entscheidungen; so auch v 43. 52. 62 usw.] deiner Gerechtigkeit.
8 Genau beachten will ich Deine Vorschriften. Verlaß mich nicht dabei!
Deine Satzungen werde ich beobachten; verlaß mich nicht ganz und gar!
9 Wodurch erhält ein Jüngling seinen Wandel rein? Wenn er sich hält an Deine Worte.
Wodurch wird ein Jüngling seinen Pfad in Reinheit wandeln? [Eig. reinigen od. rein erhalten] Indem er sich bewahrt [Eig. auf der Hut ist] nach deinem Worte.
10 Von ganzem Herzen suche ich Dich auf. Entfremde mich nicht Deinen Satzungen!
Mit meinem ganzen Herzen habe ich dich gesucht: laß mich nicht abirren von deinen Geboten!
11 In meinem Herzen berge ich Dein Wort, auf daß ich wider Dich nicht sündige.
In meinem Herzen habe ich dein Wort verwahrt, auf daß ich nicht wider dich sündige.
12 Gepriesen seist Du, Herr! Gewöhne mich an Deine Ordnungen!
Gepriesen seiest du, Jehova! lehre mich deine Satzungen!
13 Auswendig sag ich auf all Deine mündlichen Gebote.
Mit meinen Lippen habe ich erzählt alle Rechte deines Mundes.
14 Ich freue mich des Weges hin zu Deinen Zeugnissen weit mehr als über irgendwelche Schätze.
An dem Wege deiner Zeugnisse habe ich mich erfreut wie über allen Reichtum.
15 Was Du befiehlst, dem sinn ich nach und schaue hin auf Deine Pfade.
Über deine Vorschriften will ich sinnen und achthaben auf deine Pfade.
16 Mit Deinen Ordnungen befasse ich mich gern, vergesse nicht Dein Wort.
An deinen Satzungen habe ich meine Wonne; deines Wortes werde ich nicht vergessen.
17 Gewähre Deinem Knechte, daß ich leben bleibe! Dann halte ich Dein Wort.
Tue wohl an deinem Knechte, so werde ich leben; und ich will dein Wort bewahren.
18 Entschleiere mir das Auge, daß ich schaue, was wunderbar an Deiner Lehre!
Öffne meine Augen, damit ich Wunder schaue in [Eig. aus] deinem Gesetz!
19 Ein Fremdling bin ich in dem Lande. Verbirg mir nimmer Deine Satzungen!
Ein Fremdling bin ich im Lande, [O. auf Erden] verbirg nicht vor mir deine Gebote!
20 In Sehnsucht meine Seele sich verzehrt nach Deinen Weisungen zu jeder Zeit.
Zermalmt ist meine Seele vor Verlangen nach deinen Rechten zu aller Zeit.
21 Du schiltst die Frechen. Verfluchst, die Deine Satzungen mißachten!
Gescholten hast du die Übermütigen, die Verfluchten, welche abirren von deinen Geboten.
22 Wend Spott und Hohn von mir; denn Deine Zeugnisse, ich achte sie!
Wälze von mir Hohn und Verachtung! denn deine Zeugnisse habe ich bewahrt. [O. bewahre ich]
23 Ob Fürsten auch sich wider mich beraten, Dein Knecht beherzigt dennoch Deine Ordnungen.
Sitzen auch Fürsten und bereden sich wider mich, dein Knecht sinnt über deine Satzungen.
24 Ja, Wonne sind mir Deine Zeugnisse, Wegweiser sind mir Deine Vorschriften.
Deine Zeugnisse sind auch meine Wonne, meine Ratgeber.
25 Am Staube klebe ich. Erhalte mich nach Deinem Wort am Leben!
Am Staube klebt meine Seele; belebe mich nach deinem Worte!
26 Ich lege meine Wege dar, und Du erhörst mich. Gewöhne mich an Deine Satzungen!
Meine Wege habe ich erzählt, und du hast mich erhört; lehre mich deine Satzungen!
27 Gib Einsicht mir ins Wesen Deiner Vorschriften! Dann will ich Deine Wunder überdenken.
Laß mich verstehen den Weg deiner Vorschriften, und sinnen will ich über deine Wundertaten.
28 Vor Leid weint meine Seele. Richt mich nach Deinem Worte auf!
Vor Traurigkeit zerfließt in Tränen meine Seele; richte mich auf [O. halte mich aufrecht] nach deinem Worte!
29 Halt fern von mir den Pfad der Untreue! Zu eigen gib mir Deine Lehre gnädiglich!
Wende von mir ab den Weg der Lüge [O. Falschheit; so auch v 104 u. 128] und gewähre mir dein Gesetz!
30 Den Weg der Treue wähle ich, befolge Deine Weisungen.
Den Weg der Treue habe ich erwählt, habe vor mich gestellt deine Rechte.
31 Ich hänge fest an Deinen Zeugnissen. Herr, laß mich nicht zuschanden werden!
Ich hange an deinen Zeugnissen; Jehova, laß mich nicht beschämt werden!
32 Ich laufe auf dem Wege Deiner Ordnungen; Du machst mir weit das Herz.
Den Weg deiner Gebote werde ich laufen, wenn du Raum gemacht haben wirst meinem Herzen.
33 Zeig mir den Weg zu Deinen Vorschriften, o Herr! Ich will ihn mit Bedacht einhalten.
Lehre mich, Jehova, den Weg deiner Satzungen, und ich will ihn bewahren bis ans Ende.
34 Gib Einsicht mir, daß ich befolge Deine Lehre und sie mit ganzem Herzen hüte!
Gib mir Einsicht, und ich will dein Gesetz bewahren und es halten von ganzem Herzen.
35 Laß Deiner Satzung Pfad mich wallen! Denn Freude habe ich daran.
Laß mich wandeln auf dem Pfade deiner Gebote! denn an ihm habe ich meine Lust.
36 Zu Deinen Bräuchen lenke hin mein Herz und nicht zur Eigenliebe!
Neige mein Herz zu deinen Zeugnissen und nicht zum Gewinn!
37 Lenk meine Augen ab vom Schielen nach dem Eitlen! Auf Deinen Wegen laß mich Leben finden!
Wende meine Augen ab, daß sie Eitles nicht sehen! belebe mich in deinen Wegen!
38 Bewähr an Deinem Knecht Dein Wort, das zu der Ehrfurcht vor Dir leiten soll!
Bestätige [O. Halte aufrecht] deinem Knechte deine Zusage, welche deiner Furcht entspricht!
39 Nimm meine Schmach hinweg, daß ich gezweifelt, ob Deine Weisungen auch heilsam seien!
Wende ab meinen Hohn, den ich fürchte! denn deine Rechte sind gut.
40 Nach Deinen Vorschriften verlangt es mich. In Deiner Liebe laß mich leben!
Siehe, ich verlange nach deinen Vorschriften; belebe mich in deiner Gerechtigkeit!
41 Herr! Deine Gnade komme über mich, Dein Heil nach Deinem Worte,
Und laß über mich kommen deine Gütigkeiten, Jehova, deine Rettung nach deiner Zusage!
42 daß ich entgegne meinem Schmäher! Denn Deinem Wort vertraue ich.
So werde ich Antwort geben dem mich Höhnenden; denn ich vertraue auf dein Wort.
43 Versag nicht meinem Mund das rechte Wort! Auf Deine Weisung harr ich sehnsuchtsvoll.
Und entziehe meinem Munde nicht gänzlich das Wort der Wahrheit! denn ich harre auf deine Rechte.
44 Stets will ich Deiner Lehre folgen, für immer und auf ewig,
Und halten will ich dein Gesetz beständig, immer und ewiglich.
45 nach ihr, der überreichen, wandeln. Nach Deinen Vorschriften verlangt es mich.
Und ich werde wandeln in weitem Raume; denn nach deinen Vorschriften habe ich getrachtet.
46 Vor Königen selbst rede ich von Deinen Zeugnissen ohn alle Scheu.
Und vor Königen will ich reden von deinen Zeugnissen und mich nicht schämen.
47 Ich habe meine Lust an Deinen Satzungen; ich liebe sie.
Und ich werde meine Wonne haben an deinen Geboten, die ich liebe,
48 Ich rege meine Hände eifervoll für Deine so geliebten Satzungen und sinne über Deine Ordnungen.
Und werde meine Hände aufheben zu deinen Geboten, die ich liebe; und über deine Satzungen will ich sinnen.
49 Gedenke Deinem Diener jenes Wort, auf das Du mich fest hoffen lässest!
Gedenke des Wortes an deinen Knecht, auf welches du mich hast harren lassen!
50 Dies ist mein Trost in meinem Leid, daß Lebensmut Dein Wort mir gibt.
Dies ist mein Trost in meinem Elende, daß deine Zusage mich belebt hat. [O. Das ist, denn deine Zusage hat mich belebt]
51 So sehr Vermessene meiner spotten, ich weiche nicht von Deiner Lehre.
Die Übermütigen haben mich über die Maßen verspottet; von deinem Gesetz bin ich nicht abgewichen.
52 An Deine Weisungen, die alten, denke ich und fühle mich getröstet, Herr.
Ich gedachte, Jehova, deiner Rechte von alters her, und ich tröstete mich.
53 Der Frevler wegen packt mich Zornesglut, die Deine Lehre schnöd verlassen.
Zornglut hat mich ergriffen wegen der Gesetzlosen, die dein Gesetz verlassen.
54 Zu Lobesliedern sind mir Deine Ordnungen geworden im Haus, wo ich als Fremdling weile.
Deine Satzungen sind meine Gesänge gewesen im Hause meiner Fremdlingschaft.
55 Ich denke, Herr, an Deinen Namen in der Nacht, an Deine Lehre selbst in mitternächtiger Stunde.
Des Nachts habe ich deines Namens gedacht, Jehova, und ich habe dein Gesetz gehalten.
56 Zum Grundsatz ward mir dies, weil ich um Deine Vorschriften mich kümmere:
Dies ist mir geschehen, weil [O. mir geworden, daß] ich deine Vorschriften bewahrt habe.
57 "Mein Alles ist der Herr", das deut ich so: Ich muß die Worte Dein beachten.
Mein Teil, Jehova, habe ich gesagt, ist, deine Worte zu bewahren. [O. Mein Teil ist Jehova, habe ich gesagt, um deine Worte zu bewahren]
58 Von ganzem Herzen werbe ich um Deine Huld. Sei gnädig mir nach Deinem Wort!
Von ganzem Herzen habe ich dich angefleht; sei mir gnädig nach deiner Zusage!
59 Ich überlege meine Wege und lenke meine Füß hin zu Deinen Zeugnissen.
Ich habe meine Wege überdacht, und meine Füße gekehrt zu deinen Zeugnissen.
60 Ich eile, säume nicht, zu halten Deine Satzungen.
Ich habe geeilt und nicht gesäumt, deine Gebote zu halten.
61 Der Frevler Stricke wollen mich umfangen; doch ich vergesse nimmer Deine Lehre.
Die Bande der Gesetzlosen haben mich umgeben; dein Gesetz habe ich nicht vergessen.
62 Um Mitternacht erhebe ich mich schon und danke Dir für Deine Weisungen, die so gerecht,
Um Mitternacht stehe ich auf, um dich zu preisen wegen der Rechte deiner Gerechtigkeit.
63 im Wetteifer mit allen, die Dich fürchten, die Deine Vorschriften befolgen.
Ich bin der Gefährte aller, die dich fürchten, und derer, die deine Vorschriften beobachten.
64 Voll Deiner Gnade ist die Erde, Herr. Gewöhne mich an Deine Satzungen!
Von deiner Güte, Jehova, ist die Erde erfüllt; lehre mich deine Satzungen!
65 Du tust an Deinem Knechte Gutes, nach Deinem Worte, Herr.
Du hast Gutes getan an deinem Knechte, Jehova, nach deinem Worte.
66 So lehre mich heilsame Sitte und Erkenntnis! Denn Deinen Satzungen vertraue ich.
Gute Einsicht und Erkenntnis lehre mich! denn ich habe deinen Geboten geglaubt.
67 Bevor ich leiden mußte, irrte ich; nun aber halte ich Dein Wort.
Bevor ich gedemütigt ward, irrte ich; jetzt aber bewahre ich dein Wort.
68 Du bist so gut und handelst gut. Gewöhne mich an Deine Satzungen!
Du bist gut und guttätig; lehre mich deine Satzungen!
69 Mir dichten Freche Falsches an; ich aber halte Deine Vorschriften aus ganzem Herzen.
Lügen haben die Übermütigen wider mich erdichtet; ich bewahre [O. werde bewahren] deine Vorschriften von ganzem Herzen.
70 Ihr Herz ist stumpf wie Fett; doch ich ergötze mich an Deiner Lehre.
Ihr Herz ist dick geworden wie Fett; ich habe meine Wonne an deinem Gesetz.
71 Mir war es heilsam, daß ich litt, damit ich mich an Deine Ordnungen gewöhnte.
Es ist gut für mich, daß ich gedemütigt ward, damit ich deine Satzungen lernte.
72 Dein mündliches Gesetz gilt mir weit mehr als tausend Stücke Gold und Silber.
Besser ist mir das Gesetz deines Mundes als Tausende von Gold und Silber.
73 Von Deiner Hand bin ich geschaffen und gebildet. Verleih mir Einsicht, daß ich mich an Deine Satzungen gewöhne!
Deine Hände haben mich gemacht und bereitet; gib mir Einsicht, und ich will deine Gebote lernen.
74 Mit Freuden sehen, die Dich fürchten, daß ich mich auf Dein Wort verlasse.
Die dich fürchten, werden mich sehen und sich freuen; denn ich habe auf dein Wort geharrt.
75 Ich weiß es, Herr: Gerecht sind Deine Weisungen; in bester Absicht hast Du mich gezüchtigt.
Ich weiß, Jehova, daß deine Gerichte Gerechtigkeit sind und daß du mich gedemütigt hast in Treue.
76 Zum Troste sei mir Deine Huld, wie Deinem Knechte Du verheißen
Laß doch deine Güte mir zum Troste sein, nach deiner Zusage an deinen Knecht!
77 Laß Dein Erbarmen mich erquicken! Denn Deine Lehre ist mir Lust.
Laß deine Erbarmungen über mich kommen, so werde ich leben; denn dein Gesetz ist meine Wonne.
78 Schmach über diese Frechen, weil grundlos sie zu Unrecht mich bezichtigen! Ich sinne über Deine Vorschriften.
Laß beschämt werden die Übermütigen! denn sie haben mich gebeugt [d. h. in meinem Rechte] ohne Grund; ich, ich sinne über deine Vorschriften.
79 Sie mögen sich durch mich in solche wandeln, die fürchten Dich und schätzen lernen Deine Zeugnisse!
Laß sich zu mir kehren, die dich fürchten und die deine Zeugnisse kennen!
80 Unfehlbar sei mein Herz in Deinen Ordnungen, damit ich nicht erröten muß!
Laß mein Herz untadelig sein in deinen Satzungen, damit ich nicht beschämt werde!
81 Nach Deinem Heile schmachtet meine Seele, ich harre Deines Wortes.
Meine Seele schmachtet nach deiner Rettung, ich harre auf dein Wort.
82 Nach Deinem Worte schmachten meine Augen: "Wann bringt's mir Trost?"
Meine Augen schmachten nach deiner Zusage, indem ich spreche: Wann wirst du mich trösten?
83 Bin ich auch wie ein Schlauch im Rauche, vergesse ich doch niemals Deine Ordnungen.
Denn wie ein Schlauch im Rauche bin ich geworden; deine Satzungen habe ich nicht vergessen.
84 Wieviel sind noch der Tage Deines Knechtes? Wann richtest Du, die mich verfolgen?
Wie viele werden der Tage deines Knechtes sein? Wann wirst du Gericht üben an meinen Verfolgern?
85 Mir graben Freche Gruben in dem, was Deiner Lehre nicht entspricht.
Die Übermütigen haben mir Gruben gegraben, sie, die nicht nach deinem Gesetz sind.
86 Was Du befiehlst, ist lautre Wahrheit; grundlos verfolgt man mich. Komm mir zu Hilfe!
Alle deine Gebote sind Treue. Sie haben mich verfolgt ohne Grund: hilf mir!
87 Beinah vertilgten sie mich von der Erde; doch laß ich nicht von Deinen Vorschriften.
Wenig fehlte, so hätten sie mich vernichtet auf der Erde; [O. im Lande] ich aber, ich habe deine Vorschriften nicht verlassen.
88 Nach Deiner Huld erhalte mich am Leben, daß Deines Mundes Lehre ich befolge!
Belebe mich nach deiner Güte, und ich will bewahren das Zeugnis deines Mundes.
89 Dein Wort ist für die Ewigkeiten, Herr; dem Himmel gleich, so steht es fest gegründet.
In Ewigkeit, Jehova, steht dein Wort fest in den Himmeln;
90 Durch alle Zeiten währet Deine Treue, wie Du die Erde für die Dauer hast gegründet.
Von Geschlecht zu Geschlecht währt deine Treue; du hast die Erde festgestellt, und sie steht.
91 Für Deine Winke steht sie heut bereit; denn alles ist Dir untertan.
Nach deinen Verordnungen stehen sie heute da, denn alle Dinge [Eig. das Ganze, d. h. das ganze Weltall] dienen dir.
92 Wenn Deine Lehre mir nicht Wonne wäre, vergangen wäre ich in meinem Leid.
Wäre nicht dein Gesetz meine Wonne gewesen, dann würde ich umgekommen sein in meinem Elende.
93 Nie will ich Deine Vorschriften vergessen; denn Du verleihst mir dadurch Lebenskraft.
Nimmermehr werde ich deine Vorschriften vergessen, denn durch sie hast du mich belebt.
94 Dein bin ich. Steh mir bei! Denn ich durchforsche Deine Vorschriften.
Ich bin dein, rette mich! denn ich habe nach deinen Vorschriften getrachtet.
95 Mir lauern Frevler auf, mich umzubringen; doch ich vertiefe mich in Deine Zeugnisse.
Die Gesetzlosen haben mir aufgelauert, um mich umzubringen; ich achte auf deine Zeugnisse.
96 Bei allem anderen, was enden soll, ersehe ich ein Ende; doch Dein Gebot ist übergroß.
Von aller Vollkommenheit habe ich ein Ende gesehen; sehr ausgedehnt ist dein Gebot.
97 Wie lieb ich Deine Lehre! Sie ist mein täglich Sinnen.
Wie liebe ich dein Gesetz! Es ist mein Sinnen den ganzen Tag.
98 Mich macht weit klüger Deine Satzung, als meine Feinde sind; denn ich besitze sie für immer.
Weiser als meine Feinde machen mich deine Gebote, denn immer sind sie bei mir. [W. denn ewiglich sind sie mein]
99 Verständiger noch werde ich als alle meine Lehrer; denn Deine Zeugnisse sind all mein Sinnen.
Verständiger bin ich als alle meine Lehrer, denn deine Zeugnisse sind mein Sinnen.
100 An Einsicht übertreff ich Greise; denn ich beachte Deine Satzungen.
Mehr Einsicht habe ich als die Alten, denn deine Vorschriften habe ich bewahrt.
101 Ich wehre meinem Fuße jeden bösen Weg, auf daß ich Deines Wortes pflege.
Von jedem bösen Pfade habe ich meine Füße zurückgehalten, damit ich dein Wort bewahre.
102 Ich weiche nicht von deinen Weisungen; denn Du belehrest mich.
Nicht bin ich von deinen Rechten gewichen, denn du, du hast mich unterwiesen.
103 Wie süß sind meinem Gaumen Deine Worte, weit süßer meinem Mund als Honigseim!
Wie süß sind meinem Gaumen deine Worte, mehr als Honig meinem Munde!
104 Verständig werde ich durch Deine Vorschriften; drum hasse ich auch jeden falschen Pfad.
Aus deinen Vorschriften empfange ich Einsicht; darum hasse ich jeden Lügenpfad.
105 Dein Wort ist meines Fußes Leuchte, ein Licht auf meinem Pfade.
Dein Wort ist Leuchte meinem Fuße und Licht für meinen Pfad.
106 Ich hab's mir eidlich vorgenommen, was Du gerecht befohlen, auch zu halten.
Ich habe geschworen und halte es aufrecht, zu beobachten die Rechte deiner Gerechtigkeit.
107 Ich bin gar tief gebeugt. Nach Deinem Worte, Herr, belebe mich!
Ich bin über die Maßen gebeugt; Jehova, belebe mich nach deinem Worte!
108 Laß, Herr, Dir meines Mundes Übungen gefallen! Gewöhne mich an Deine Weisungen!
Laß dir doch wohlgefallen, Jehova, die freiwilligen Opfer meines Mundes, lehre mich deine Rechte!
109 Mein Leben ist beständig in Gefahr; doch ich vergesse Deine Lehre nicht.
Mein Leben ist stets in meiner Hand, [d. h. stets in Gefahr] aber dein Gesetz habe ich nicht vergessen.
110 Mir legen Frevler Schlingen; ich irre nimmer ab von Deinen Vorschriften. -
Die Gesetzlosen haben mir eine Schlinge gelegt, aber von deinen Vorschriften bin ich nicht abgeirrt.
111 Ein ewig Erbgut sind mir Deine Zeugnisse; ja, Herzenswonne sind sie mir.
Deine Zeugnisse habe ich mir als Erbteil genommen auf ewig, denn meines Herzens Freude sind sie.
112 Ich neige hin mein Herz, zu tun, was Du befiehlst, für immer auf das eifrigste.
Ich habe mein Herz geneigt, deine Satzungen zu tun ewiglich bis ans Ende.
113 Ich hasse Zweifler; doch Deine Lehre liebe ich.
Die Doppelherzigen hasse ich, und ich liebe dein Gesetz.
114 Mein Schirm und Schild bist Du; ich harre Deines Wortes.
Mein Bergungsort und mein Schild bist du; auf dein Wort harre ich.
115 Hinweg von mir, ihr Übeltäter! Ich will ja meines Gottes Satzungen befolgen.
Weichet von mir, ihr Übeltäter: ich will die Gebote meines Gottes bewahren.
116 Nach Deinem Worte stärke mich, auf daß ich lebe! Beschäme mich in meiner Hoffnung nicht!
Unterstütze mich nach deiner Zusage, so werde ich leben; und laß mich nicht beschämt werden in meiner Hoffnung!
117 Halt Du mich fest, daß ich gerettet werde! Ich schaue stets nach Deinen Ordnungen.
Stütze mich, so werde ich gerettet werden; und ich will stets schauen auf deine Satzungen.
118 Die sich vergehn an Deinen Ordnungen, die wirfst Du weg; denn Trug ist all ihr Sinnen.
Verworfen hast du alle, die von deinen Satzungen abirren; denn Lüge ist ihr Trug.
119 Die Frevler all auf Erden achtest Du wie Schlacken; drum liebe ich auch Deine Zeugnisse.
Wie Schlacken hast du hinweggeräumt alle Gesetzlosen der Erde; darum liebe ich deine Zeugnisse.
120 Aus Furcht vor Dir erschaudert mir die Haut; Ich fürchte mich vor Deinen Strafgerichten.
Vor deinem Schrecken schaudert mein Fleisch, und ich fürchte mich vor deinen Gerichten. [O. Urteilen, Rechten]
121 Das Rechte tu ich und das Gute. Gib meinen Drängern mich nicht preis!
Ich habe Recht und Gerechtigkeit geübt; überlaß mich nicht meinen Bedrückern!
122 Vertritt zu seinem Besten Deinen Knecht, daß nicht die Stolzen mir Gewalt antun!
Sei Bürge für deinen Knecht zum Guten; laß die Übermütigen mich nicht bedrücken!
123 Nach Deiner Hilfe schmachten meine Augen, nach Deiner Heilsverheißung.
Meine Augen schmachten nach deiner Rettung und nach der Zusage deiner Gerechtigkeit.
124 Verfahr mit Deinem Knecht nach Deiner Huld! Gewöhne mich an Deine Ordnungen!
Handle mit deinem Knechte nach deiner Güte, und lehre mich deine Satzungen!
125 Dein Knecht bin ich. Belehre mich, auf daß ich Deine Bräuche wohl verstehe!
Dein Knecht bin ich, gib mir Einsicht, so werde ich deine Zeugnisse erkennen.
126 's ist Zeit, sich für den Herrn zu regen; sie wollen Dein Gesetz abschaffen.
Es ist Zeit für Jehova zu handeln: sie haben dein Gesetz gebrochen.
127 Drum liebe ich auch Deine Satzungen viel mehr als Gold, als selbst das feinste Gold.
Darum liebe ich deine Gebote mehr als Gold und gediegenes Gold;
128 Drum habe ich all Deine Vorschriften mir auserwählt; ich hasse jeden falschen Weg.
Darum halte ich alle deine Vorschriften für recht; jeden Lügenpfad hasse ich.
129 Geheimnisvoll sind Deine Zeugnisse drum achtet ihrer meine Seele.
Wunderbar sind deine Zeugnisse, darum bewahrt sie meine Seele.
130 Dein Wort erschließen spendet Licht; es macht die Einfalt klug.
Die Eröffnung [And. übers.: Der Eingang] deines Wortes erleuchtet, gibt Einsicht den Einfältigen.
131 Begierig öffne ich den Mund; denn mich verlangt nach Deinen Satzungen.
Ich habe meinen Mund weit aufgetan und gelechzt, denn ich habe verlangt nach deinen Geboten.
132 Wend Dich zu mir und sei mir gnädig, wie's Rechtens ist für die, die Deinen Namen lieben!
Wende dich zu mir und sei mir gnädig, wie du gegen die zu tun pflegst, die deinen Namen lieben!
133 In Deinem Wort mach meine Schritte fest! Laß nicht das Böse herrschen über mich!
Befestige meine Schritte in deinem Worte, [O. durch dein Wort] und laß kein Unrecht mich beherrschen! [And.: über mich herrschen]
134 Von Menschendruck befreie mich, damit ich Deine Vorschriften befolge!
Erlöse mich von der Bedrückung des Menschen, und ich will deine Vorschriften beobachten.
135 Laß Deinem Knecht Dein Antlitz leuchten! Gewöhne mich an Deine Ordnungen!
Laß dein Angesicht leuchten über deinen Knecht, und lehre mich deine Satzungen!
136 Aus meinen Augen strömen Wasserbäche für die, die Deine Lehre nicht befolgen.
Wasserbäche fließen herab aus meinen Augen, weil sie dein Gesetz nicht halten.
137 Gerecht bist Du, o Herr, und Deine Weisungen sind recht.
Gerecht bist du, Jehova, und gerade sind deine Gerichte. [O. Urteile, Rechte]
138 Ganz recht sind Deine Bräuche, die Du bestimmst, und lauter Wahrheit.
Du hast in Gerechtigkeit deine Zeugnisse geboten und in Treue gar sehr.
139 Mein Eifer zehrt mich auf, daß meine Gegner Deine Worte so vergessen.
Verzehrt hat mich mein Eifer, denn meine Bedränger haben deine Worte vergessen.
140 Dein Wort ist rein geläutert; Dein Knecht hat's lieb.
Wohlgeläutert ist dein Wort, und dein Knecht hat es lieb.
141 Gering, verachtet bin ich zwar; doch ich vergesse nimmer Deine Vorschriften.
Gering bin ich und verachtet; deine Vorschriften habe ich nicht vergessen.
142 Dein Recht bleibt ewig Recht; Wahrheit ist Deine Lehre.
Deine Gerechtigkeit ist eine ewige Gerechtigkeit, und dein Gesetz ist Wahrheit.
143 Mich treffen Not und Angst; doch Wonne sind mir Deine Satzungen.
Angst und Bedrängnis haben mich erreicht; deine Gebote sind meine Wonne.
144 Allzeit sind Deine Bräuche richtig. Gib Einsicht mir, daß ich am Leben bleibe!
Gerechtigkeit sind deine Zeugnisse ewiglich; gib mir Einsicht, so werde ich leben.
145 Von ganzem Herzen rufe ich: "Herr, höre mich! Ich möchte Deine Ordnungen befolgen!"
Von ganzem Herzen habe ich gerufen; erhöre mich, Jehova! ich will deine Satzungen beobachten.
146 "Hilf mir!" so rufe ich zu Dir. "Ich möchte Deine Zeugnisse beachten."
Zu dir habe ich gerufen, rette mich! und ich will deine Zeugnisse bewahren.
147 Zur Zeit der Dämmerung erheb ich mich und flehe; ich harre Deines Wortes.
Der Morgendämmerung bin ich zuvorgekommen und habe geschrieen; auf dein Wort habe ich geharrt.
148 Bevor der Morgen graut, sind meine Augen wach, Dein Wort zu überdenken.
Meine Augen sind den Nachtwachen zuvorgekommen, um zu sinnen über dein Wort.
149 Nach Deiner Huld erhöre mein Gebet! Wie's Deine Art ist, laß mich leben!
Höre meine Stimme nach deiner Güte; Jehova, belebe mich nach deinen Rechten!
150 Die nach dem Laster jagen, kommen diesem immer näher und Deiner Lehre immer ferner.
Es haben sich genaht, die bösen Plänen [O. Schandbarem] nachjagen; fern sind sie von deinem Gesetz.
151 Jedoch auch Du bist nahe, Herr; all Deine Satzungen sind Wahrheit.
Du bist nahe, Jehova; und alle deine Gebote sind Wahrheit.
152 Von Urzeit her, so weiß ich es von Deinen Zeugnissen, Du hast sie eingesetzt für immer.
Von alters her habe ich aus deinen Zeugnissen gewußt, daß du sie gegründet hast auf ewig.
153 Sieh her auf meine Not und rette mich! Ich habe Deine Lehre nicht vergessen.
Sieh an mein Elend und befreie mich! denn dein Gesetz habe ich nicht vergessen.
154 Zu meiner Rettung führe meine Sache! Nach Deinem Worte laß mich leben!
Führe meinen Rechtsstreit und erlöse mich! belebe mich nach deiner Zusage!
155 Den Frevlern ferne ist das Heil, weil sie nach Deinen Ordnungen nichts fragen.
Fern von den Gesetzlosen ist Rettung, denn nach deinen Satzungen trachten sie nicht.
156 Gar groß ist Dein Erbarmen, Herr. Laß mich, wie's Deine Art ist, leben!
Deiner Erbarmungen sind viele, Jehova; belebe mich nach deinen Rechten!
157 Obschon mich viele drängen und verfolgen, so weiche ich doch nicht von Deinen Zeugnissen.
Viele sind meiner Verfolger und meiner Bedränger; von deinen Zeugnissen bin ich nicht abgewichen.
158 Erblick ich Treulose, streit ich mit ihnen, dieweil Dein Wort sie nicht beachten.
Die Treulosen habe ich gesehen, und es ekelte mich an, weil sie dein Wort nicht bewahrten.
159 Wie gerne hab ich Deine Vorschriften! Erhalte mich nach Deiner Huld am Leben, Herr!
Sieh, daß ich deine Vorschriften lieb habe; nach deiner Güte, Jehova, belebe mich!
160 Beständigkeit ist Deines Wortes Eigenart; für immer gelten Deine so gerechten Weisungen.
Die Summe deines Wortes ist Wahrheit, und alles Recht [O. jede Entscheidung, Verordnung] deiner Gerechtigkeit währt ewiglich.
161 Von Fürsten werd ich ohne Grund verfolgt; doch nur vor Deinem Worte bebt mein Herz.
Fürsten haben mich verfolgt ohne Ursache; aber vor deinem Worte hat mein Herz sich gefürchtet.
162 Ich freue mich ob Deines Wortes, wie der, so reiche Beute findet.
Ich freue mich über dein Wort wie einer, der große Beute findet.
163 Mit großem Abscheu hasse ich die Falschheit; nur Deine Lehre liebe ich.
Lüge [O. Falschheit] hasse und verabscheue ich; ich liebe dein Gesetz.
164 Ich preise Dich des Tages siebenmal für Deine so gerechten Weisungen.
Siebenmal des Tages lobe ich dich um der Rechte deiner Gerechtigkeit willen.
165 Die Deine Lehre lieben, ernten reichen Frieden; für sie gibt's keinen Anstoß mehr.
Große Wohlfahrt [O. Großen Frieden] haben die, die dein Gesetz lieben, und kein Fallen gibt es für sie.
166 Ich harre Deines Heiles, Herr, und Deine Satzungen befolge ich.
Ich habe auf deine Rettung gewartet, [O. gehofft] Jehova; und deine Gebote habe ich getan.
167 Auf Deine Zeugnisse hat meine Seele acht und liebt sie über alle Maßen.
Meine Seele hat deine Zeugnisse bewahrt, und ich liebe sie sehr.
168 Ich achte Deine Vorschriften und Bräuche; all meine Wege liegen ja vor Dir.
Deine Vorschriften und deine Zeugnisse habe ich bewahrt, denn alle meine Wege sind vor dir.
169 Laß vor Dich kommen, Herr, mein Flehen! Nach Deinem Worte gib mir Einsicht!
Laß mein Schreien nahe vor dich kommen, Jehova; gib mir Einsicht nach deinem Worte!
170 Mein Flehen komme vor Dein Angesicht! Errette mich nach Deinem Wort!
Laß vor dich kommen mein Flehen; errette mich nach deiner Zusage!
171 Ein Loblied ström von meinen Lippen, gewöhnst Du mich an Deine Ordnungen!
Meine Lippen sollen dein Lob hervorströmen lassen, wenn du mich gelehrt hast [O. weil du mich lehrst] deine Satzungen.
172 Dein Wort besinge meine Zunge! Denn alle Deine Satzungen sind Recht.
Meine Zunge soll laut reden von deinem Worte, [Eig. dein Wort anheben, anstimmen] denn alle deine Gebote sind Gerechtigkeit.
173 Zum Beistand reiche mir die Hand! Denn Deine Vorschriften hab ich erwählt.
Laß deine Hand mir zu Hülfe kommen! denn ich habe deine Vorschriften erwählt.
174 Nach Deinem Heil verlangt's mich, Herr, und Wonne ist mir Deine Lehre.
Ich sehne mich nach deiner Rettung, Jehova; und dein Gesetz ist meine Wonne.
175 So möge leben meine Seele und Dich preisen, und dazu mögen mir verhelfen Deine Weisungen!
Laß meine Seele leben, und sie wird dich loben; [O. daß sie dich lobe] und deine Rechte mögen mir helfen!
176 Wie ein verloren Schäflein irre ich umher. Such Deinen Knecht! Denn ich vergesse niemals Deine Satzungen.
Ich bin umhergeirrt wie ein verlorenes Schaf; suche deinen Knecht! denn ich habe deine Gebote nicht vergessen.