< Joel 2 >
1 "Auf, Sion, stoß in die Posaune! Auf meinem heiligen Berge rufet laut, daß alle Einwohner des Landes zittern: 'Gekommen ist der Tag des Herrn!'" Schon ist er nahe,
Blaset mit der Posaune zu Zion, rufet auf meinem heiligen Berge; erzittert, alle Einwohner im Lande! denn der Tag des HERRN kommt und ist nahe:
2 ein Tag der Finsternis und Dunkelheit, ein Tag der finstern Wolkennacht. "Wie tiefes Dunkel, ausgebreitet auf den Bergen, so ist ein Volk, so groß und stark wie keines je gewesen und nach ihm keines kommt bis in der Zukunft fernste Zeiten.
Ein finstrer Tag, ein dunkler Tag, ein wolkiger Tag, ein nebliger Tag; gleichwie sich die Morgenröte ausbreitet über die Berge, kommt ein großes und mächtiges Volk, desgleichen vormals nicht gewesen ist und hinfort nicht sein wird zu ewigen Zeiten für und für.
3 Ein Feuer frißt vor ihm, und hinter ihm her lodern Flammen. War auch vor ihm das Land wie Edens Garten, zur öden Wildnis wird's dahinter. Verschont bleibt nicht ein Teil von ihm.
Vor ihm her geht ein verzehrend Feuer und nach ihm eine brennende Flamme. Das Land ist vor ihm wie ein Lustgarten, aber nach ihm wie eine wüste Einöde, und niemand wird ihm entgehen.
4 Wie Pferde ist es anzuschauen; sie laufen wie die Rosse.
Sie sind gestaltet wie Rosse und rennen wie die Reiter.
5 Gerade wie mit Wagenrasseln hüpfen sie auf Berges Höhen hin und wie mit dem Geprassel einer Feuerflamme, die Stoppeln frißt, so wie ein ganz gewaltig Volk, das sich zum Kampfe rüstet."
Sie sprengen daher oben auf den Bergen, wie die Wagen rasseln, und wie eine Flamme lodert im Stroh, wie ein mächtiges Volk, das zum Streit gerüstet ist.
6 Vor ihm erzittern rings die Völker, und jedes Antlitz ist verzerrt.
Die Völker werden sich vor ihm entsetzen, aller Angesichter werden bleich.
7 Gleich Kriegern stürmen sie daher, ersteigen Mauern gleich den Kämpfern, von denen jeder seines Weges zieht, die nimmer ihre Bahnen kreuzen
Sie werden laufen wie die Riesen und die Mauern ersteigen wie die Krieger; ein jeglicher wird stracks vor sich daherziehen und sich nicht säumen.
8 und keiner an den andern stößt, von denen jeder rüstig seine Bahn beschreitet, und die nicht brechen, wenn Geschosse auch einschlagen.
Keiner wird den andern irren; sondern ein jeglicher wird in seiner Ordnung daherfahren und werden durch die Waffen brechen und nicht verwundet werden.
9 Sie schwärmen in der Stadt umher. Die Mauer laufen sie hinauf und steigen in die Häuser und dringen wie die Diebe durch die Fenster.
Sie werden in der Stadt umherrennen, auf der Mauer laufen und in die Häuser steigen und wie ein Dieb durch die Fenster hineinkommen.
10 "Die Erde bebt vor ihm; die Himmel zittern. Die Sonne und der Mond verfinstern sich, die Sterne ziehen ihren Glanz zurück." -
Vor ihm zittert das ganze Land und bebt der Himmel; Sonne und Mond werden finster, und die Sterne verhalten ihren Schein.
11 Der Herr läßt seine Stimme vor seinem Heer erschallen; gar groß ist seine Schar. Gewaltig tut es seinen Willen; ist doch der Tag des Herrn so groß und furchtbar. Wer kann ihn bestehen?
Denn der HERR wird seinen Donner vor seinem Heer lassen her gehen; denn sein Heer ist sehr groß und mächtig, das seinen Befehl wird ausrichten; denn der Tag des HERRN ist groß und sehr erschrecklich: wer kann ihn leiden?
12 "Nun denn", ein Spruch des Herrn, "so kehrt zu mir zurück, mit eurem ganzen Herzen, mit Fasten, Weinen, Klagen!"
Doch spricht auch jetzt der HERR: Bekehrt euch zu mir von ganzem Herzen mit Fasten, mit Weinen, mit Klagen!
13 Zerreißet lieber euer Herz als eure Kleider, und kehrt zurück zum Herrn, zu eurem Gott! Er ist ja sonst so gnädig und barmherzig, zum Zorne langsam, reich an Huld und läßt das Unheil sich gereuen.
Zerreißet eure Herzen und nicht eure Kleider, und bekehret euch zu dem HERRN, eurem Gott! denn er ist gnädig, barmherzig, geduldig und von großer Güte, und ihn reut bald der Strafe.
14 Wer weiß, ob er sich's nicht gereuen läßt und hinter sich zurückläßt Segen, Speise- und Trankopfer für euren Gott und Herrn?
Wer weiß, es mag ihn wiederum gereuen, und er mag einen Segen hinter sich lassen, zu opfern Speisopfer und Trankopfer dem HERRN, eurem Gott.
15 "Auf Sion stoßt in die Posaune! Ein Fasten ordnet an! Berufet eine Volksversammlung!
Blaset mit Posaunen zu Zion, heiliget ein Fasten, rufet die Gemeinde zusammen!
16 Das Volk versammelt! Versammelt die Gemeinde! Die Greise holt zusammen! Die Kinder bringt herbei, ja selbst die Säuglinge! Der Neuvermählte lasse seine Kammer, die Braut ihr Brautgemach!"
Versammelt das Volk, heiliget die Gemeinde, sammelt die Ältesten, bringt zuhauf die jungen Kinder und die Säuglinge! Der Bräutigam gehe aus seiner Kammer und die Braut aus ihrem Gemach.
17 Die Priester sollen zwischen Vorhof und Altare knien, des Herren Diener sollen sprechen: "Schone, Herr, Dein Volk! Und gib Dein Erbteil nicht der Schande preis, der Knechtschaft bei den Heiden! Weswegen darf man bei den Völkern sprechen: 'Wo bleibt ihr Gott?'
Lasset die Priester, des Hauses Diener, weinen zwischen Halle und Altar und sagen: HERR, schone deines Volkes und laß dein Erbteil nicht zu Schanden werden, daß Heiden über sie herrschen! Warum willst du lassen unter den Völkern sagen: Wo ist nun ihr Gott?
18 Der Herr nehme sich seines Landes an und schone seines Volkes!"
So wird der HERR um sein Land eifern und sein Volk verschonen.
19 Der Herr hob an und sprach zu seinem Volk: "Ich send euch wieder Korn und Wein und Öl, daß ihr daran Genüge habt, und geb euch bei den Heiden nimmermehr der Schande preis.
Und der HERR wird antworten und sagen zu seinem Volk: Siehe, ich will euch Getreide, Most und Öl die Fülle schicken, daß ihr genug daran haben sollt, und will euch nicht mehr lassen unter den Heiden zu Schanden werden,
20 Den Nordfeind aber treibe ich von euch und werf ihn in ein dürres, ödes Land, ins Ostmeer seinen Vortrab und seinen Nachtrab in das Westmeer. Da steigt von ihm Gestank auf; ein übler Duft steigt von ihm auf." Ja, Großes wird er tun.
und will den von Mitternacht fern von euch treiben und ihn in ein dürres und wüstes Land verstoßen, sein Angesicht hin zum Meer gegen Morgen und sein Ende hin zum Meer gegen Abend. Er soll verfaulen und stinken; denn er hat große Dinge getan.
21 Du Land, fürcht dich nicht mehr! Nein, jauchze, juble! Denn Großes unternimmt der Herr.
Fürchte dich nicht, liebes Land, sondern sei fröhlich und getrost; denn der HERR kann auch große Dinge tun.
22 "So fürchtet euch nicht mehr, ihr Tiere auf dem Feld! Der Steppe Auen grünen wiederum; die Bäume tragen wieder Früchte; der Feigenbaum und Weinstock zeigen ihre Kraft."
Fürchtet euch nicht, ihr Tiere auf dem Felde; denn die Auen in der Wüste sollen grünen und die Bäume ihre Früchte bringen, und die Feigenbäume und Weinstöcke sollen wohl tragen.
23 Und ihr, ihr Sionssöhne, jauchzt! Freut euch im Herrn, in eurem Gott! Er gab euch ja ein Warnungszeichen hin zur Frömmigkeit. Jetzt aber läßt er niederrieseln euch den frühen und den späten Regen wie ehedem,
Und ihr, Kinder Zions, freut euch und seid fröhlich im HERRN, eurem Gott, der euch Lehrer zur Gerechtigkeit gibt und euch herabsendet Frühregen und Spätregen wie zuvor,
24 damit die Tennen voll Getreide werden, und von Wein und Öl die Keltern überströmen.
daß die Tenne voll Korn werden und die Keltern Überfluß von Most und Öl haben sollen.
25 "Ersetzen will ich euch die Jahre, da die Heuschrecken gefressen haben, die Fresser, Nager und die Abschäler, mein großes Heer, das gegen euch ich ausgesandt.
Und ich will euch die Jahre erstatten, welche die Heuschrecken, Käfer, Geschmeiß und Raupen, mein großes Heer, so ich unter euch schickte, gefressen haben;
26 Ihr eßt, bis ihr gesättigt seid, und preist des Herren, eures Gottes, Namen, der wunderbar mit euch verfahren. - Mein Volk wird nicht in Ewigkeit zuschanden.
daß ihr zu essen genug haben sollt und den Namen des HERRN, eures Gottes, preisen, der Wunder unter euch getan hat; und mein Volk soll nicht mehr zu Schanden werden.
27 Ihr wisset dann, daß ich inmitten Israels verweile, daß ich der Herr bin, euer Gott, und keiner sonst, und daß mein Volk in Ewigkeit nicht mehr zuschanden wird."
Und ihr sollt erfahren, daß ich mitten unter Israel sei und daß ich, der HERR, euer Gott sei und keiner mehr; und mein Volk soll nicht mehr zu Schanden werden.
28 "Hernach geschieht es, daß ich meinen Geist ausgieße über alles Fleisch, daß eure Söhne, eure Töchter prophezeien und eure Greise Träume haben und eure Jünglinge Gesichte schauen.
Und nach diesem will ich meinen Geist ausgießen über alles Fleisch, und eure Söhne und Töchter sollen weissagen; eure Ältesten sollen Träume haben, und eure Jünglinge sollen Gesichte sehen;
29 Selbst über Sklaven und Sklavinnen werde ich in jenen Tagen meinen Geist ausgießen. -
auch will ich mich zur selben Zeit über Knechte und Mägde meinen Geist ausgießen.
30 Dann sende ich am Himmel und auf Erden Zeichen, Blut, Feuer, Rauch in hohen Säulen.
Und ich will Wunderzeichen geben am Himmel und auf Erden: Blut, Feuer und Rauchdampf;
31 Die Sonne wandelt sich in Finsternis, der Mond in Blut, bevor der Tag des Herrn erscheint, der große, fürchterliche."
die Sonne soll in Finsternis und der Mond in Blut verwandelt werden, ehe denn der große und schreckliche Tag des HERRN kommt.
32 Dann ist in Sicherheit, wer sich zum Herrn bekennt. Denn eine sichere Statt ist auf dem Sionsberge zu Jerusalem zu finden. Der Herr hat's ja verheißen, und zwar für die Entronnenen, die sich der Herr bestimmt.
Und es soll geschehen, wer des HERRN Namen anrufen wird, der soll errettet werden. Denn auf dem Berge Zion und zu Jerusalem wird eine Errettung sein, wie der HERR verheißen hat, auch bei den andern übrigen, die der HERR berufen wird.